Exodus aus Venezuela – die nächste Völkerwanderung!

Venezuela, ein reiches Land im Abgrund

  

Von Billy Six,

exklusiv aus Cúcuta/Kolumbien



Noch halten sich deutsche Medien zurück – doch die Welle millionenfacher Abwanderung aus Venezuela wird über kurz oder lang auch an Europa nicht spurlos vorüberziehen. 

Es herrscht Untergangsstimmung am Südrand der Karibik. Und bis jetzt auch visafreier Reiseverkehr in die EU. Weitsichtige Familien kratzen ihr letztes Hab und Gut zusammen, um den Sprößlingen ihre Flugreise über den Atlantik zu bezahlen – solange es noch geht. 

Denn bisher ergießt sich der gesteuerte Hauptstrom von monatlich etwa 100.000 Wirtschaftsflüchtlingen noch ins Nachbarland Kolumbien, und teils weiter gen Süden. Reisen ins Ungewisse, Menschenmassen ohne Perspektive. Südamerika nähert sich bald dem Zustand kollektiver Überforderung – 3 bis 4 Mio. Venezolaner sind bereits weg.

Noch vor 20 Jahren hätte es wohl niemand für möglich gehalten, daß das einst reichste Land südlich der USA, traditionell Ziel von Einwanderern, ausbluten würde wie ein geschlachtetes Tier. Mangelwirtschaft, Rekord Inflation und Dauerrezession bestimmen den Alltag im „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“, den „der Kommandant“ Hugo Chávez nach seinem Wahlsieg 1998 im Ölstaat einführte.

Überraschend ist es der sozialistischen Führung unter seinem Nachfolger Maduro gelungen, die Macht in den vergangenen Monaten entscheidend zu konsolidieren ... zuletzt mit einer umstrittenen Präsidentenwahl Ende Mai.

Das Auffang- und Transitland Kolumbien (seit 31. Mai NATO-Partner) steht derweil nach über 50 Jahren Bürgerkrieg selbst in schwierigen Umständen. Zum Fortgang des Friedensvertrags mit den linken FARC-Guerillas und dem Verhältnis zu Venezuela fand im Juni die polarisierende, schicksalhafte Präsidentschaftswahl statt: Der Konservative Iván Duque (anti FARC & Maduro) und der Sozialist Gustavo Pedro (pro -\\-) lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nachfolge des umstrittenen (2016er) Friedensnobelpreisträgers Juan Manuel Santos. Duque triumphierte, die Linken verloren. Dieser Ausgang wird die Region nachhaltig beeinflussen.


 

 

 

 


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